Vorbemerkungen

Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung im Alter von 16 bis 65 Jahren raucht [1], die Hälfte der Jugendlichen im Alter von 15 Jahren, hat schon mindestens eine Zigarette geraucht [2], die sozialen Kosten die der Tabakkonsum verursacht belaufen sich auf 10 Milliarden Schweizer Franken jährlich [3] und 3% der ausgebrochenen Brände sind auf Tabakprodukte zurückzuführen [4].

Nach dem Umstieg auf das E-Dampfen geben im Durchschnitt 73% der Raucher den Tabakkonsum gänzlich auf [5].

Allein schon diese Zahlen zeigen, dass das E-Dampfen im Kampf gegen den Tabakkonsum und den daraus resultierenden 100 Millionen Toten des letzten Jahrhunderts, ernsthaft in Betracht gezogen werden muss. Es gibt viele Irrtümer bezüglich dieser Verdampfer-Systeme. Der weit verbreitetste betrifft deren Bezeichnung.

Die erste Generation der E-Dampfgeräte sollte optisch der herkömmlichen Tabakzigarette so ähnlich wie möglich sein. Daher stammt leider auch der irreführende Name „elektrische Zigarette“. Laut Duden handelt es sich bei einer Zigarette um eine „zum Rauchen dienende, etwa fingerlange dünne, mit fein geschnittenem Tabak gefüllte Hülse aus dünnem Papier“. Dies trifft hier nicht zu. Eine „elektrische Zigarette“ besteht weder aus Tabak noch aus einer Hülse aus dünnem Papier oder einem Filter, und sie dient auch nicht dazu, geraucht zu werden. Dementsprechend ist die Bezeichnung „Zigarette“ völlig falsch und selbst mit dem Zusatz „elektrisch“ oder „elektronisch“ gänzlich unzutreffend. Vor allem unter dem Aspekt, dass einige dieser Systeme ganz ohne Elektronik auskommen und die meisten auch optisch nichts mehr mit einer herkömmlichen Tabakzigarette verbindet. Deshalb verwenden wir die Begriffe E-Dampfgerät und E-Dampfen, um das gesamte Prinzip zu bezeichnen.

Auch die Bezeichnung E-Flüssigkeit (elektronisches Fluid) ist nichtssagend, weshalb wir im folgenden Bericht von „Liquid“ sprechen, um die Nachfüllflüssigkeit zu bezeichnen.

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 Quellenangaben :

[1] Keller, Roger, Theda Radtke, Hans Krebs et Rainer Hornung (2009): Der Tabakkonsum der Schweizer Wohnbevölkerung in den Jahren 2001 bis 2008. Zusammenfassung des Forschungsberichts 2009, Universität Zürich.

[2] Windlin, B., Delgrande Jordan, M., Kuntsche, E. (2011) : Konsum psychoaktiver Substanzen Jugendlicher in der Schweiz – Zeitliche Entwicklungen und aktueller Stand. Lausanne

[3] Vitale, Sarino, France Priez et Claude Jeanrenaud (1999) : Le coût social de la consommation de tabac en Suisse : Estimation pour l’année 1995. Institut de recherches économiques et régionales (IRER), Université de Neuchâtel.

[4] Brände durch Tabakprodukte (2010): Bianchi Beratungen, Burgdorf. http://www.bag.admin.ch/themen/drogen/00041/00618/13485/index.html?lang=de

[5] Durchschnittlichen Rate der Raucherentwöhnung, anhand folgender Beobachtungsstudien:

Heavner K. et al. (2010) : tobaccoharmreduction.org (79%)
http://www.tobaccoharmreduction.org/wpapers/011v1.pdf

Etter J.-F. (2010) : Electronic Cigarettes: a Survey of Users, BMC Public Health (63%)
http://www.biomedcentral.com/1471-2458/10/231

Siegel M. B., Tanwar K. L., Wood K. S. (2011), Am J Prev Med.  (70%)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21406283

Etter J.-F., Bullen C. (2011) Electronic Cigarette, Addiction (77%)
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1360-0443.2011.03505.x/abstract

Foulds J., Veldheer S., Berg A. (2011) : Electronic Cigarettes : Views of Aficionatos and Clinical/Public Health Perspectives, Int J Clin Pract (78%)
http://cns.aub.edu.lb/units/tcrg/conferences/Documents/ecigaficianados.pdf

Goniewicz M. L., Lingas E. O. et al. (2012) : Patterns of Electronic Cigarette Use and User Beliefs About Their Safety and Benefits : An Internet Survey, Drug Alcohol Rev. (66%)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22994631

Dawkins L., Turner J. et al. (2013) : “Vaping” Profiles and Preferences : an Online Survey of Electronic Cigarette Users, Addiction (74%)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23551515