SBB-Bahnhof: Schützen Sie Ihre Gesundheit, gehen Sie zum E-Dampfen nicht in Raucherzonen

31 May 2019

Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) hat angekündigt, dass er das E-Dampfen ab dem 1. Juni auf neue Raucherzonen auf Bahnsteigen beschränken will. Dafür gibt es weder eine rechtliche noch eine wissenschaftliche Grundlage, die E-Dampfer werden durch diese Massnahme sogar gesundheitlich gefährdet. Die Vorschläge von Helvetic Vape wurden dabei nicht berücksichtigt.

Die Verbannung der E-Dampfer/innen in Raucherzonen auf Bahnsteigen stützt sich auf keine Rechtsgrundlage, der Passivrauch gefährdet die Gesundheit der Konsumenten/innen. E-Dampfprodukte sind keine Tabakprodukte, weder technisch noch rechtlich. Sie werden auch im zukünftigen Tabak-, Cannabis- und Dampfproduktgesetz (TabPG) klar unterschieden, wie vom Parlament 2016 ausdrücklich gefordert [1].

Bedrohung der körperlichen Integrität ihrer e-dampfenden Kunden/innen dar

Indem der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) E-Dampfer/innen in Raucherzonen zum Passivrauchen zwingt, setzt er sie hohen Gesundheitsrisiken aus. Studien haben ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko von 10% bis 30% für Menschen die Passivrauch ausgesetzt sind ergeben. Zusätzlich sind Menschen, die mit dem Rauchen aufgehört haben, deren Umstieg aber noch nicht konsolidiert ist, einem hohen Rückfallrisiko ausgesetzt.

Insofern stellt die von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) nach dem Entscheid der VöV getroffene Massnahme eine Bedrohung der körperlichen Integrität ihrer e-dampfenden Kunden/innen dar.

Dass in der Schweiz jedes Jahr fast 10’000 Menschen an tabakbedingten Krankheiten sterben, darf in diesem Fall nicht einfach ausgeklammert werden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass über 60% der Raucher/innen angeben, dass sie mit dem Rauchen aufhören wollen [2]. Das E-Dampfen ist dabei ein wirksames Mittel, um dem Rauchen und seinen schädlichen Auswirkungen zu entkommen [3].

Ohne Rücksicht

Neben dem Fehlen einer aktuellen und zukünftigen Rechtsgrundlage wurde die Anti-E-Dampf-Entscheidung des VöV ohne Konsultation von Vertretern der betroffenen Parteien getroffen. Das VöV-Management wollte den Vorschlägen von Helvetic Vape nicht folgen. Die in der Presse angeführten Begründungen der Kosteneinsparung für das Entfernen von Zigarettenstummeln und den Schutz der Atemluft sind jedoch für das E-Dampfen völlig irrelevant und nicht zutreffend.

Ohne Tabak, Papier oder Filter produziert das E-Dampfen weder Zigarettenkippen noch Asche. Der Verdampfungsprozess der Flüssigkeit setzt weder Kohlenmonoxid noch Teer frei, welche die Hauptbestandteile der giftigen Substanzen im Zigarettenrauch sind. Raumluftmessungen zum E-Dampfen in geschlossenen Räumen zeigten keinerlei Luftverschmutzung mit erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen auf die Umwelt [4]. Es gibt somit keine stichhaltige Rechtfertigung für die Gleichbehandlung von E-Dampfen und Rauchen im öffentlichen Raum, wie z.B. auf Bahnsteigen.

Gesundheit nicht zu gefährden und sich daher nicht in Raucherzonen aufzuhalten

Wir empfehlen E-Dampfer/innen ihre Gesundheit nicht zu gefährden und sich daher nicht in Raucherzonen aufzuhalten. Da es keinen Bereich gibt, der ausschließlich dem E-Dampfen gewidmet ist, bitten wir die E-Dampfer/innen, Höflichkeit und Savoir Vivre zu zeigen, indem sie diskret und rücksichtsvoll gegenüber anderen Bahnsteigbenutzern dampfen.


Referenzen:

[1] Rückweisung des neuen Tabakproduktegesetzes (TabPG) 2016 : http://helveticvape.ch/abstimmung-des-staenderates-fuer-die-rueckweisung-des-neuen-tabakproduktegesetzes-tabpg/?lang=de

[2] Schweizerische Gesundheitsbefragung 2017 https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/aktuell/neue-veroeffentlichungen.gnpdetail.2018-0361.html

[3] Klinische Studie: in New England Journal of Medecine : A Randomized Trial of E-Cigarettes versus Nicotine-Replacement Therapy – Peter Hajek et al. – N Engl J Med 2019; 380:629-637 – DOI: 10.1056/NEJMoa1808779 https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1808779

Epidemiologisches Follow-up: in Addiction (may 2019): Moderators of real‐world effectiveness of smoking cessation aids: a population study – Sarah Jackson et al. – https://doi.org/10.1111/add.14656

[4] Siehe insbesondere den wissenschaftlichen Bericht auf der Public Health England (2018) Seite 162 https://www.gov.uk/government/publications/e-cigarettes-and-heated-tobacco-products-evidence-review

Credit photo: Runzi Zhu – Montage Philippe Poirson

One thought on “SBB-Bahnhof: Schützen Sie Ihre Gesundheit, gehen Sie zum E-Dampfen nicht in Raucherzonen

  1. Adrian Schweri

    Ich bin juristisch ein Laie, aber wäre es jetzt hier nicht eine Möglichkeit, Anzeige wegen Gefährdung der Gesundheit zu erstatten oder zumindest auf juristischem Weg vorzugehen? Die Antwort von Herrn Stückelberger zeigt ja auch klar das Desinteresse und die völlige Inkompetenz der Geschäftsführung und, dass der Beschluss keinerlei Bezug zur Gesundheitsförderung und zu harm reduction hat.

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